Erfahrungsbericht: Error Fare Flugbuchung für 220 € nach Miami

Vorgeschichte

Am späten Nachmittag des 10.08.2009 hatte offensichtlich Air France für kurze Zeit falsche Preise in ihrem Buchungssystem. Diese fehlerhaften Preise waren sowohl direkt über die Webseite von Air France als auch über die gängigen Online-Buchungsportale buchbar. Auch hier fehlte genau wie bei unserem Error-Fare nach New York City wieder der Treibstoffzuschlag (Fuel- oder YQ-Surcharge) in Höhe von 180,00 € pro Person – also auch hier ein klassischer Error-Fare in Form eines „Fuel-Drop“.

Der Vorteil war schlichtweg, dass wir bequem ab Hannover los fliegen konnten und kein zusätzliches Segment wie bei unserem vorherigen Error-Fare nach New York buchen mussten. Ein Fuel-Drop, der direkt über die Airline zu buchen ist, ist in der Regel schnell abgestellt. Somit hieß es also zügig buchen. Nach kurzer Beratung fiel unsere Wahl spontan auf Miami (Florida) und eine Kreuzfahrt in die Karibik. Nach einigem Suchen hatte ich uns einige interessante Kreuzfahrt-Routen rausgesucht und einen günstigen Termin für Anfang März mit der Reederei NCL gefunden. Toll – endlich mal dem nasskalten Winter in Mitteleuropa entfliehen. Nach längerem „rumprobieren“ hatte ich entsprechende passende Flüge zum günstigsten Preis gefunden. Mittlerweile war es früher Abend geworden und der Error-Fare schon nicht mehr direkt über Air France und die meisten Online-Flugbuchungsportalen buchbar, da er zwischenzeitlich korrigiert wurde. Lediglich Fly.de hatte offensichtlich sein Buchungssystem noch nicht mit den korrekten Preisen aktualisiert. Um 21:12h buchte ich schließlich die Flüge über Fly.de. Die Buchungsbestätigung landetet wenige Sekunden später in meinem Email Postfach.

Die Buchung

24.02.2010 06:35h Hannover (HAJ) -> 08:05h Paris Charles de Gaulle (CDG)
24.02.2010 10:50h Paris Charles de Gaulle (CDG) -> 14:35h Miami (MIA)

08.03.2010 17:35h Miami (MIA) -> 08:00h (+1 Tag) Paris Charles de Gaulle (CDG)
09.03.2010 10:00h Paris Charles de Gaulle (CDG) -> 11:30h Hannover (HAJ)

Der Preis hierfür betrug für zwei Personen insgesamt 442,41€ bzw. 221,21 € pro Person.

Ich prüfte am selben Abend noch eine ganze Weile über die Online Abfrage des Reservierungssystems Galileo, welches fly.de benutzt sowie über checkmytrip.com (Amadeus) und direkt bei Air France, ob für meine Buchung bereits die Tickets ausgestellt wurden, um einigermaßen sicher sein zu können, auch fliegen zu können. Doch hier hat sich an diesem Tag nichts mehr getan.

Wie ich später erfahren musste betreibt Fly.de seinen Ticketrobot zur automatischen Ticketausstellung nur in der Zeit von ca. 09:00h bis 20:00h. Alle Buchungen die außerhalb dieser Zeiten eingehen werden in einer Queue (Warteschlange) gesammelt, und erst am nächsten Tag bearbeitet. So auch bei mir. Am Nächsten morgen standen endlich die sehnlichst erwarteten Ticketnummern in meiner Buchung – damit sollte aber der Nervenkitzel erst richtig beginnen:

Die Odyssee – Error Fare vor Fortgeschrittene

Am 11.08.2009 gegen 10:00h erhielt ich eine Email von Fly.de mit dem freundlichen Hinweis, dass Air France zum Zeitpunkt meiner Buchung am Vorabend bedauerlicherweise falsche Steuern im Buchungssystem hatte. Air France hätte bei der Ticketausstellung die Steuerdifferenz registriert und die Ausstellung der Tickets abgelehnt. Ich könne entweder die 180,00 € Differenz pro Person nachzahlen oder kostenlos vom Vertrag zurücktreten – immerhin.

Die Aussage Air France würde die Ticketausstellung abgelehnt haben stimmte nicht, da mir die Ticketnummern ja bereits vorlagen. Mit Ausstellung des Tickets ist ein Beförderungsvertrag mit daraus resultierenden „Anspruch auf Beförderung“ zwischen mir und Air France zustande gekommen. Somit hatte ich also etwas in der Hand, gegen die Absichten von Fly.de vorzugehen.

Dazu wurde ich von Fly.de auch noch am späten Abend des gleichen Tages angerufen, man machte wohl wegen der Vielzahl von Buchungen Überstunden. Zur Sache äußerte ich mich hier telefonisch nicht.

In meiner Antwort-Email an Fly.de vom 12.08.2009 machte ich in aller Deutlichkeit klar, dass ich unter allen Umständen auf die Erfüllung des bestehenden Beförderungsvertrages bestehen würde und wies auch drauf hin, dass zum Zeitpunkt der Buchung die Zahlung des Gesamtbetrages (442,41 €) von meiner Kreditkartengesellschaft autorisiert wurde, und somit alle Bestandteile zum Zustandekommen eines Vertrages – allein durch konkludentes Handeln – erfüllt worden wären.

Am gleichen Nachmittag kam schließlich die Antwort, dass man nach Rücksprache mit der Geschäftsleitung und Air France entschieden hatte, mir die Tickets zum bestätigten Preis zur Verfügung zu stellen. Dies geschehe aus Kulanz und ohne Rechtsanspruch. Jackpott!

Nun konnte ich also auch die Kreuzfahrt, die Hotels für die Floridarundreise und den Mietwagen buchen.

Verpasse keinen Error Fare mehr!

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